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Märklin: Chinesischer Lieferant kündigt Verträge

Deutschland, Göppingen/München 24.06.2010. Der deutsche Modellbahnhersteller Märklin muss bis Ende des Jahres rund ein Viertel seiner Produktionskapazitäten ersetzen. Der Grund: Der chinesische Lieferant Sanda-Kan hat die Lieferverträge mit der Firma wegen Neustrukturierungen gekündigt. Damit steht das erst im vergangenen Jahr in die Insolvenz geratene Traditionsunternehmen neuerlich vor einer Zerreißprobe. Ob sich trotz Verhandlungen noch eine Lösung findet, bleibt offen.

Stabilisierung von Arbeitsplätzen

„Derzeit sind wir im Gespräch mit anderen Lieferanten. Abschlüsse diesbezüglich stehen kurz bevor und tragen zur Stabilisierung der Arbeitsplätze in Göppingen und Györ (Ungarn) bei“, so Gabriele Wunnenberg, Sprecherin des Insolvenzverwalters Pluta, auf pressetext-Nachfrage. Die kolportierte Zahl von 25 Prozent der Produktionskapazitäten wollte Wunnenberg zwar nicht bestätigen, verwies aber auf „sechs bis sieben Prozent des Umsatzes“.

Die Kündigung der Lieferverträge mit Märklin kommt nicht von ungefähr. Schließlich stehen die Deutschen auch auf der Abschussliste, da sie den Chinesen im Laufe der Insolvenz einige Forderungen schuldig geblieben sind. Wie Sanda-Kan mitgeteilt hat, will sich der Konzern in Zukunft nur noch auf seine größten Kunden konzentrieren. Darum hat man 60 der 80 Kunden gekündigt. Bereits im Sommer 2009 gab es wegen Qualitätsmängeln eine Art Lieferstreik.

Weihnachtsgeschäft 2010 nicht gefährdet

Obwohl Märklin-Insolvenz-Geschäftsführer Kurt Seitzinger derzeit in der Volksrepublik mit anderen Anbietern verhandelt, dürfte eine endgültige Entscheidung schwierig werden. Denn schließlich sind viele Hersteller von der Entscheidung Sanda-Kans betroffen. Brancheninsider rechnen damit, dass einen es dramatischen Verteilungskampf um die Produktionskapazitäten geben wird. Denn zu den Gekündigten zählt unter anderem auch der US-Hersteller Hornby.

„Im direkten Gespräch mit dem Sanda-Kan-Management konnten alle Probleme besprochen werden. So sollen alle anstehenden Aufträge ausgeführt werden“, unterstreicht Wunnenberg gegenüber pressetext. Auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft 2010 habe die Kündigung und die weitere Verlagerung der Produktion in die deutschen und ungarischen Werke keinen großen Einfluss. Die langfristige Produktpipeline müsste jedoch neu umstrukturiert werden.

Quelle: Pressetext Deutschland

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