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Gleisverlegung

Das Verlegen von Gleisen klingt nach: „einfach ein paar Schienen zusammenstecken und aufnageln“ aber es ist schon meist etwas Dauerhaftes. Hier finden sich nun die Hilfen,wenn es darum geht eine längere gerade Strecke zu bauen oder Flexgleise zu verlegen.

Bei der Planung und Ausführung einer Modellbahn Anlage sind einige Punkte zu berücksichtigen um einen reibungslosen Betrieb sicher zu stellen. Ich habe versucht die wichtigsten Punkte dafür in der folgenden Liste zusammen zu stellen. (Alle hier gemachten Aussagen beziehen sich auf die Baugröße H0, gelten jedoch sinngemäß / Maßstabs angepasst auch für die anderen Baugrößen.)

Inhalt:
  • Hilfmittel Laserpointer
  • Anleitung zur Verlegung von Flexgleisen
  • Allgemeine Tipps zur Gleisverlegung
  • Besonderheit bei Märklin K-Gleisen
  • Weblinks
  • Quellen

Hilfmittel Laiserpointer

Ein einfacher Laserpointer ist ein schönes Hilfsmittel, um wirklich schnurgerade Gleise zu verlegen.

Zunächst benötigen wir irgendeine Art Halterung, in der der Pointer waagerecht über die zu prüfende Strecke strahlt. Um nicht ständig den Finger auf dem Knopf halten zu müssen, kann man ihn z. B. mit einem Kabelbinder fixieren.

Weiter benötigen wir einen Waggon, am besten Plattform-oder Niederbord-Wagen. Für diesen basteln wir uns passend eine einfache „Zielscheibe“ nach abgebildetem Baumuster (z. B. aus schwarzem Karton).

Der Pointer wird nun so eingerichtet, dass er an beiden Enden der zu prüfenden Strecke genau das Fadenkreuz trifft. Schiebt man nun den Wagen über die Strecke, sieht man sofort, wo noch die Lage der Gleise korrigiert werden muss. (Man kann den Wagen natürlich auch von einer Rangierlok schieben lassen). Die Abweichung wird nicht nur rechts/links gezeigt, sondern auch oben/unten.

Jetzt kann (mit dem Wagen auf der Strecke) fein justiert werden.

Anleitung zur Verlegung von Flexgleisen

Wer als Anfänger die nachfolgende Verlegungsübung nachmacht, hat alle kleinen Probleme, die Flexgleise so mit sich bringen können,bereits gemeistert – deshalb verlegen wir hier auch S-förmig und nichtgerade -also bitte gleich mitmachen / nachmachen – ist gar nicht schwer und schnell erlernt.

Anleitung

Flexgleise werden in der Regel in 1000mm Stücken geliefert und sind glatt und schier. Unter den Gleisen liegt die Holzunterlage auf denen die Gleise montiert werden sollen.

Zunächst sollte der gewünschte Streckenverlauf mit Bleistift vorgezeichnet werden – ACHTUNG: Achten Sie immer auf die Kurvenradien, dass ihre Züge die Strecke auch problemlos befahren können.

Jetzt wird das Flexgleis aufgelegt und leicht in Form gebogen-ACHTUNG: Bitte immer das leichte bewegliche Schienenprofil im Innenradius verwenden – das Flexgleis biegt sich dann deutlich leichter !

Hier sieht man gut, wie sich das Schienenprofil im Innenradius aus dem Gleisbett / Schwellenband herausschiebt, logisch – der Innenkreis ist ja auch kürzer.

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Zu Übungszwecken kleben Sie einige StreifenTeppichverlegeband auf die angezeichneteLinie – normalerweise wird hier richtig geleimt oder genagelt.

Das Gleis wird sauber aufgelegt und fest gedrückt – ACHTUNG: die Gleisnagellöcher in den Schienen sollten sich stetsüber der aufgezeichneten Linie befinden.
Es steht ein überlanges Ende heraus, dieses Schneiden wir nun entweder mit dem Multi-Tool ab (mit Schraubenzieher o.ä. leicht anheben – dann wird der Schnitt auch gerade) …
ACHTUNG: Schutzbrille tragen – Ihr Augenlicht ist unwiderbringlich !

… oder schneiden es mit einer stabilen Zange (besser mit Seitenschneider – noch besser aber auch teurer „watenfreier Seitenschneider“) ab und feilen dann mit einer Schlüsselfeile -sofern erforderlich- etwas nach:

Und so sieht es dann aus:

Jetzt kleben wir das Teppichklebeband für das zweite Gleis auf und biegen es so vor, dass beide Gleisenden gleichmäßig vorstehen (Innenradius beachten) und verlegen
das Gleis, – das verbleibende, freie Ende muss dann erforderlichenfalls wieder zugeschnitten werden.

Es wird angepasst und dann aufgeklebt – nun könnte man es verlöten (zusätzliche Fixierung der Gleisenden mit doppelseitigem Klebeband und Stumpfverlötung): HINWEIS: Nur „stumpfes“ verlöten reicht aber oftmals leider nicht aus. Besonders längere Strecken reagieren empfindlich auf Längenänderung (Ausdehnung/Schrumpfung der Profile bei Temperaturwechsel). Auch in Kurven wären stumpfe Lötstellen eine potentielle Fehlerquelle – besonders wenn die Gleise nicht exakt vorgebogen sind und somit leicht verspannt bleiben. Außerdem empfohlen: die Einspeisungen (Stromanschlüsse) noch vor dem Verlegen anlöten – und zwar von „unten“ also zwischen den Schwellen und somit später unsichtbar…

Wir wollen aber Gleisverbinder verwenden und müssen nun halt etwas Platz schaffen – wir schneiden mit dem Multitool (dünnste Scheibe) einen schmalen Spalt zwischen Schienenprofil und Gleisschwellen, sodass der Gleisverbinder dazwischen passt. Alternativ kann man dafür natürlich auch eine dünne Bügelsäge verwenden.

Gleisverbinder sind nun beidseitig sauber eingesetzt:

Hier ein Beispiel, wie man mit Leimzwingen ein Flexgleis bändigen kann. Das gleiche Prinzip wird bei den bekannten Krause-Klammern verwendet -man blockiert das Flexgleis und hindert es daran,die Schienenprofile im Schwellenband zu verschieben, so bleibt die gewünschte vorgebogene Form erhalten.

Es gibt aber auch Stellen, an denen man Leimzwingen oder Ähnliches nicht ansetzen kann; hier ist dann Improvisationstalent gefordert – man kann dann zur Beschwerung der einzuleimenden Gleise z.B. die Nüsse aus einem Knarrenkasten gleichmäßig auf dem Gleis verteilen um es zu beschweren. Man kann die Gleise auch mit Pinnwandnadeln fixieren.

In Extremfällen mit Kurven und gleichzeitigen Steigungen müssen auch schon mal Omas alte Gewichte oder die Scheiben der Hantelstange zur Beschwerung und Fixierung aushelfen.

Jetzt schaffen wir im zweiten Gleis noch Platz für dieVerbinder:

Zusammengesteckt – aufgeklebt und passt! – War doch alles garnicht so schwer.

Und so das Endergebnis mit den erforderlichen Werkzeugen.

Es liegt nun an jedem selbst, diese Übung auszuführen und am besten mehrfach zu wiederholen, bevor man sich an eine richtige Anlage herantraut. Übung macht den Meister !

Nun kann man daran gehen noch einiges zu perfektionieren; z.B.die Gleise so zuschneiden, dass die Schwellenabstände exakt sind,oder die Flexgleise auflärmreduzierenden Gleisunterlagen aus Kork oder Schaumaufzukleben, oder das Einschottern der Gleise.

Tipps zur Flexgleisverlegung

Tip 1:

Entfernt man bei zu verbindenden Flexgleisen jeweils 2 Schwellen am zuverbindenden Ende, kann man problemloser daran arbeiten. Nach Beendigung der Verbindungsarbeit (Löten oder Gleisverbinder) schiebt man einfach wieder ein Stück Schwellenband mit 4 Schwellen darunter und klebt es dann fest. Einige Hersteller bieten extra einzelne Schwellen oder Schwellenband an- meist hat man aber so viele kleine Verschnittstücke,dass man die ggf. erforderlichen Schwellen daraus gewinnen kann.

Tip 2:

Verbindet man Flexgleise leicht versetzt (ein Gleisende steht bis zu 1cm mehr hervor als das andere) ergibt sich für die Züge ein deutlich weicherer Übergang, da der Stoß / die Stoßkante der Gleise jeweils nur einseitig zu überwinden ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass man weniger Verschnitt hat und damit auch weniger Zuschnittarbeiten auszuführen hat – man muss einfach nicht mehr so genau auf exakt gleiche Längen der hervorstehenden
Gleisenden achten; man kann auch hierbei mal mit einer Zusatzschwelle eine Lücke im Schwellenband schließen.

Allgemeine Tipps zur Gleisverlegung

Stromzuführung

Eine wesentliche Voraussetzung für den sicheren Betrieb ist eine gute, ausreichende Strom Zuführung. Das heißt vor allem zwei Dinge:

  • Ausreichender Querschnitt der Zuleitungen (1 – 1,5 mm²).
  • Möglichst viele Einspeisungs Punkte (etwa alle drei Meter), um die Verluste durch schlechte Schienenverbindungen klein zu halten.

Schienenlaschen

Die Stromversorgung unserer Modellbahn Lokomotiven erfolgt über die Schienen. Daher sind die trennbaren Verbindungen zwischen den Gleis Stücken die Schwachstelle dieses Systems. Was kann nun getan werden, um die Probleme möglichst gering zu halten?

  • Lose Schienenlaschen wegwerfen und durch neue mit straffen Sitz ersetzen.
  • Lange Gleisstücke verwenden (Flexgleis, lange Geraden), um die Zahl der Schienen Stösse zu verringern.
  • Die Schienen Stösse zusätzlich verlöten.

Gleisverlegung

Die zweite wichtige Voraussetzung für den sicheren Betrieb ist eine saubere Verlegung der Gleise. Das heißt, dass es an den Schienen Stössen keine Höhen oder Seiten Differenz zwischen den Schienen geben darf. Hierzu gibt es leider keine speziellen Tips. Es hilft nur das sorgfältige Arbeiten beim Verlegen der Gleise.

Mindestradien

Die Radien auf unseren Modellbahn Anlagen sind maßstäblich viel zu klein. Dies wird besonders offensichtlich bei langen Schnellzug Wagen genutzt. Dennoch sind wir in der Regel aufgrund unserer Platzverhältnisse gezwungen hier Kompromisse einzugehen.

Die kleinsten Radien der Modellbahn Hersteller (ca. 350 mm) sind jedoch sehr extrem, da sie 30m Vorbild Radius entsprechen. Das sind Radien, die nur bei Straßenbahnen verwendet werden. Der kleinste Radius beim Vorbild (auf Nebenbahnen) beträgt 180m (= 2m in H0).

Schlimmer ist jedoch, dass dieser Radius auch betrieblich problematisch ist. Das rührt daher, dass sich Probleme mit einem Fahrwerk umso stärker auswirken, je kleiner der Radius ist, in den es gezwungen wird.

Daher sollten die beiden kleinsten Radien (350+ und 400+) möglichst nicht verwendet werden. Anzustreben ist ein Mindest Radius von ca. 500mm. Wer lange Schnellzug Wagen fahren will, sollte (auch aus optischen Gründen) besser mit Radien von 600mm und mehr planen.

Die NEM 111 empfiehlt folgende Mindestradien in Abhängigkeit von der Wagenlänge des Vorbilds, dem Streckentyp und der Spurweite G. In Klammern sind die sich daraus ergebenden Werte für H0/N in mm angegeben. Die geringeren Werte für Schmalspur beruhen auf der Tatsache, dass Schmalspurwagen in der Regel deutlich kürzer und schmaler sind. (Die kleinsten Radien sind meiner Meinung nach lediglich ein Kompromiss in Richtung Modellbahn Hersteller)

Streckentyp Wagenlänge Vorbild Schmalspur
bis 20m bis 24,2m bis 27,2m
kleinster Radius 22*G (363,0/198) 25*G (412,5/225) 30*G (495,0/270) 15*G (247,5/135)
Nebengleise (Bahnhof) 25*G (412,5/225) 30*G (495,0/270) 35*G (577,5/315) 20*G (330,0/180)
Hauptgleise (Nebenbahn) 30*G (495,0/270) 35*G (577,5/315) 40*G (660,0/360) 25*G (412,5/225)
Hauptgleise (Hauptbahn) 35*G (577,5/315) 40*G (660,0/360) 45*G (742,5/405) 30*G (495,0/270)

Für die FREMO Module gelten folgende Regeln:

Der Mindestradius der Streckengleise beträgt 1000 mm. In Bahnhöfen sollte deutlich mehr genommen werden. Der Mindestradius der Rangiergleise beträgt 700mm, bei einem minimalen Weichenwinkel von 1:6.
Diese Radien gelten auch für verdeckte Strecken!

Weichen

Weichen mit ihren beweglichen Zungen, der Lücke im Herzstück Bereich, den Radlenkern und dem Zwang zur Richtungs Änderung stellen einen betrieblichen Problem Punkt dar. Daher sollte man in seiner Planung möglichst schlanke Weichen mit geringem Abzweig Winkel und großem Abzweig Radius vorsehen. Dies gilt insbesondere für zwei Situationen:

  • Verbindung zwischen zwei parallelen Gleisen, da hier automatisch eine S-Kurve entsteht.
  • Bogenweichen: die schon anspruchsvolle Situation durch Bogenfahrt und Weiche sollte nicht noch zusätzlich durch enge Bögen verschärft werden.

Generell gilt je größer der Weichen Radius, desto kleiner ist die Fahrwerks Auslenkung. Und damit gibt es dann im Betrieb weniger Probleme. Im Zweifelsfall heißt es auch hier, lieber die Planung reduzieren, als die Betriebs Sicherheit gefährden. Also lieber zwei Gleise weniger im Bahnhof, als dass die Züge über zu enge Weichen holpern müssen.

S-Kurven

Das Verlegen von S-Kurven ist ein häufig gemachter Fehler. Durch den direkt an einen Bogen anschließenden Gegenbogen sind die Richtungs Änderungen, die einem Fahrwerk aufgezwungen werden,besonders groß. Es besteht daher an solchen Stellen besondere Entgleisungs Gefahr.

Die Abhilfe ist genauso einfach, wie manchmal durch den vorhandenen Platz nicht realisierbar. Zwischen Bogen und Gegenbogen muss eine kurze Gerade eingefügt werden. (Eine Loklänge reicht im allgemeinen.)

Alternativ kann man auch mehr Platz für den S-Bogen vorsehen und dann größere Radien oder noch besser Flexgleise verwenden. Wenn man ein Flexgleis nur an den beiden Enden fixiert ergibt sich automatisch ein betrieblich besserer variabler Radius.

Bei der Verbindung paralleler Gleis Strecken lässt sich die S-Kurve jedoch nicht vermeiden. Hier helfen nur schlanke Weichen mit möglichst großem Radius des Abzweigs. Ab 700 – 800 mm Weichenradius sollte es dann ohne betriebliche Probleme gehen.

Übergangsbögen

Beim Vorbild erfolgt der Wechsel von einer geraden Strecke in einen Bogen nicht abrupt, sondern durch sich stetig verkleinernde Radien, bis der Ziel Radius erreicht ist. Dies lässt den Radsätzen genug Zeit um sich auf die Kurvenfahrt einzustellen.

Die Prinzipien der Fahrdynamik gelten auch für Modellbahn Fahrzeuge. Wenn auch die Bedingungnen bei der Modellbahn eher schlechter sind (ungefederte, ungedämpfte Radsätze und Drehgestelle). Daher ist es sicher eine gute Idee, Übergangs Bögen auch im Modellbahn Bereich einzusetzen.

Dies lässt sich auf zwei Arten erreichen:

  • Durch Flexgleise, die entsprechend verlegt werden. Dies ist die beste Methode, da der Übergang kontinuierlich erfolgt.
  • Durch Verwendung immer kleinerer Radien, sofern genügend große Radien als Fertiggleise zur Verfügung stehen. Dies ist sicher nicht optimal, da immer noch ’sprunghafte‘ Änderungen der Fahrt Richtung stattfinden. Dennoch sind diese Änderungen jeweils geringer, als wenn direkt der Zielradius benutzt wird.

Leider gibt es hierbei auch einen Nachteil: Der Platzbedarf steigt weiter.

Zum Thema Übergangsbögen siehe auch die NEM 113, im Internet auf der Seite von Dieter Demessieur und die Ausführung auf dem Bahn Netz Server.

Steigungen

Steigungen sind auf einer Modellbahn Anlage ein notwendiges Übel, um den Betrieb auf mehreren Ebenen zu erlauben. Hierbei ist eine Höhen Differenz von etwa 10cm (H0, je Ebene) zu überwinden.

Es gilt nun drei kritische Punkte bei Bau / Planung einer Steigung zu berücksichtigen:

  • Der Übergang in / aus der Steigung sollte allmählich erfolgen. Das heißt, entweder ein längeres Gleisstück entsprechend in der Vertikalen zu biegen oder den Übergang aus mehreren kurzen Gleisen zusammen zu setzen.
  • Eine Steigung stellt eine zusätzliche Belastung für die Loks dar. Sie sollte daher möglichst gering sein. Ein Wert von 2% ist ideal. (2% == 2cm Höhen Differenz auf 100cm waagerechte Strecke.) Dies bedeutet 5m Strecke um auf eine andere Ebene (+/- 10cm, H0) zu kommen. Das ist jedoch oft nicht realisierbar. Daher sind auf vielen Modellbahn Anlagen eher Steigungen von 4% anzutreffen. Dabei kann schon die Grenzlast der Lokomotiven erreicht werden, was dazu zwingt die Zuglängen zu reduzieren. In Baugröße N wurde schon bei 3% Steigung und langen Zügen von Problemen berichtet.
  • Bögen in Steigungen stellen eine zusätzliche Belastung dar. Sie sind daher mit möglichst großen Radien auszuführen. Dies gilt insbesondere für Gleiswendel. (Größerer Radius => längere Strecke => geringere Steigung ==> mehr Betriebs Sicherheit)

Verdeckte Streckenteile

Es wird oft gesagt, dass in den nicht sichtbaren Bereichen die kleineren Radien verwendet werden können. Dies ist äußerst problematisch. Gerade in den nicht sichtbaren Bereichen ist ein reibungsloser Betrieb absolut notwendig, da diese Bereiche bei der fertigen Anlage in der Regel nur schlecht zugänglich sind.

Daher sollte man gerade hier keine Risiken eingehen und nicht unter 450mm Radius (bei H0) gehen. Ebenso sollte man im nicht sichtbaren Bereich keinesfalls die engsten oder abgefahrensten Weichen verwenden. Weiter sollte hier die Verlegung der Gleise mit besonderer Sorgfalt erfolgen.

Viele der oben angesprochenen Punkte müssen schon bei der Planung berücksichtigt werden, da sie nachträglich kaum noch geändert werden können. (Mindestradien, S-Kurven, Übergangsbögen, Steigungen, nicht sichtbare Bereiche).Manchmal hilft nur das Abspecken des Gleisplans um zu einer betriebssicheren Modellbahn Anlage zu kommen.

Bei Entgleisungen in verdeckten Streckenteilen können die Fahrzeuge leicht bis auf den Fußboden fallen und schwer beschädigt werden, sofern die Trassenbretter nicht über eine seitliche Sicherung verfügen. Hierzu kann man einen ca. 4 cm hohen Streifen Hartfaserplatte an beiden Seiten des Trassenbretts festnageln, so daß entgleiste Fahrzeuge nicht mehr herabfallen können. Die Hartfaserplatte muss mit der glatten Seite nach innen befestigt werden, damit sich Kleinteile nicht an der rauhen Oberfläche verfangen und abreißen. Anstelle der Hartfaserplatte kann man auch ausreichend stabile durchsichtige Kunststoffstreifen verwenden, damit man das Gleis besser einsehen kann.

Besonderheiten bei Märklin-K-Gleisen

Im Prinzip können Märklin-K-Gleise (im Nachfolgenden „MKG“ abgekürzt) genauso eingeschottert werden wie „normale“ 2-Leiter-Gleise. Zu beachten ist jedoch:

elektrische Anschlüsse und Trennstellen: Der Mittelleiter ist nachträglich nicht mehr erreichbar, Trennstellen sind vor dem Einschottern vorzusehen! (Ein Anschlussdraht kann notfalls nachträglich von oben auf einen eingesägten Puko gelötet werden).

Die Schienen von MKG sind nicht nur schwer lötbar (Edelstahl), aber es geht mit dem richtigen Flussmittel. Alternative ist es, an den Schienenverbindern Anschlussdrähte anzulöten.

Die schlanken Weichen von Märklin haben eine aufwendige Hebelkonstruktion für die Weichenstellung, vor allem die Variation mit den beweglichen Herzstücken. Es ist kaum möglich und auch unschön, diese Hebelmechanik beim Einschottern auszusparen. Ich empfehle daher, diese ganze „Hebelei“ auszubauen und die Weichen in der Stellschwelle von unten (am besten motorisch) zu stellen. (Hinweise dazu findest Du auf der Homepage von Peter Popp).

Mittellleiter-Problematik bei Bahnübergängen: Hier muss der Mittellleiter z.B. durch ein Stück Messingdraht 0,5 mm ergänzt werden. Der Messingdraht kann an die Pukos angelötet oder (besser) durch das Trassenbrett nach unten geführt und dort mit der Stromversorgung verbunden werden. Wichtig ist dabei vor allem, dass der Schleifer der Lok nicht hängenbleiben kann, dies kann durch entsprechend gestaltete Kupplungsfänger-Nachbildungen erreicht werden. Bei einem kurzen Bohlenübergang bietet es sich an, diese Kupplungsfänger durch passend zugefeilte Messingprofile gleichzeitig als Mittelleiter zu verwenden.

Tips zur farblichen Gestaltung: Schotter dunkelt durch den Kleber immer nach, eventuell eine kleine „Teststrecke“ als Farbmuster einschottern. Echte Schotterbetten sind durch verschiedene Materialien unterschiedlich gefärbt. Außerdem sind neugebaute Strecken anders gefärbt als alte (neu i.d.R. hellgrau, durch Rost und Bremsstaub im Laufe der Zeit braun). Vor allem in Bahnhöfen fallen immer wieder Stellen auf, wo ausgebessert wurde; auch dies sollte im Modell durch unterschiedliche Schotterarten nachgebildet werden!

Quellen

  • Freie Enzyklopädie Modellbau Wiki
  • flexgleisverlegung.de
  • der-Moba.de

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