Wartung der Lok
In der Kurz-Betriebsanleitung von Loks ist beschrieben, dass Loks nach 40 Laufstunden Öl benötigen. Dies reicht jedoch nicht aus, da das Öl nie die Achsen erreicht, wenn das Öl auf die Zähne der Zahnräder gegeben wird.
Problem am Kollektor:
Durch die Ansammlung von Abrieb der Kohlenbürste am Kollektorgehäuse, entsteht eine leitende Brücke zwischen den beiden Polen des Motors und es gibt einen Kurzschluss. Zudem können Loks schlecht Fahren und viel Strom ziehen, wenn sich in den Rillen des Kollektors Staub angesammelt hat und dieser sich mit der danebenliegenden Kontaktfläche verbindet.
Fährt zum Beispiel eine Digitallock mit Hochleistungsantrieb (5-poliger Kollektor) ruckartig und bleibt andauernd stehen, sollten Sie zunächst die Stromüberwachung überprüfen. Liegt die Stromverbrauch höher als normal kann man als Ursache einen defekten Decoder ausschließen. Zudem dampfte es im Inneren des Motors der Lok. Die Ursache war der Kohle-Abrieb, der sich zwischen die Kollektor-Kontaktfläche abgesetzt hat und einen Kurzschluss verursachte. Dadurch erhöhte sich die Stromaufnahme des Motors, der Decoder überhitzte und schaltete sich immer wieder ab.
Um das Problem zu beseitigen, öffnen Sie das Kollektorschild und säubern Sie das Innere und die Kontaktzwischenräume des Kollektors mit einem Schraubenzieher oder einen Zahnstocher. Anschließend wird die Kollektorkohle aus dem Gehäuse entnommen und die Federn ausgehakt. Nachdem aufsetzen des Schildes setzen Sie die Kohle wieder neu ein. Achten Sie auf die gebogene Auflagefläche und das die Kohle nicht verdreht eingesetzt wird. Die Achsen an der Kollektorseite müssen nicht eingeschmiert werden, da dieser durch Grafit-Abrieb geschmiert wird. Das Öl würde den Staub sonst nur verkleben.
Vor allem bei alten Loks erweist sich sie Schmierung der Getriebezahnräder als schwierig. Bei diesen Loks ist das Getriebe trocken und meist ohne Schmierung. Laute Laufgeräusche sind die Folge. Wenn das Kollektorschild abgeschraubt ist, entnehmen Sie den Anker und die Zahnräder. Dabei drücken Sie einfach die Bolzen an den jeweiligen Achsen raus. Die Zahnräder werden mit Verdünnung, Waschbenzin oder ähnlichen gereinigt. Danach werden die Zahnräder nur dünn geölt oder eingefettet. Wenn Sie diese wieder einbauen, geben Sie einen Tropfen Öl oder Fett auf die Achse. Anschließen können Sie die Kollektorfläche (Trommel- oder Scheibenkollektor) mit Waschbenzin reinigen. Zum Schluss wird alles wieder zusammengeschraubt und die Kohle wird neu angesetzt. Somit erhalten Sie einen leichteren Lauf und eine bessere Anfahreigenschaft von alten Loks. Diese Grundreinigung wiederholen Sie höchsten alle 5 Jahre.
Für eine normale Wartung muss die Lok geöffnet werden. Somit kommt man an die verschiedenen Getriebezahnräder dran. Die Räder sollten einen leichten Ölfilm haben.
Bei älteren Bauarten mit Scheibenkollektor-Motoren kann es eine andere Ursache für schweres Anfahren und schlechter Fahreigenschaften geben. Diese ist der zu hohe Anpressdruck der Federn auf der der Kohle und Bürste. Dadurch entsteht eine starke Reibung. Durch Verringerung des Anpressdrucks erhält die Lok eine niedrigere Mindestgeschwindigkeit.
Achtung!:
Auf den Großen Scheibenkollektor werden die Kohle und Bürste mit Hilfe von zwei Spiralfedern gedrückt. Die Federn bestehen aus einem geraden Stück Draht, welcher am Ende abgewinkelt ist und drückt auf die Bürste. Der Hochdruck des Drahts hat vorerst keine Folgen. Wenn sich jedoch die ganze Feder verbiegt, kann diese keinen Druck mehr ausüben. Nehmen Sie somit lieber eine Spitzzange und biegen Sie den Draht in einem leichten Winkel nach oben. Dies verringert den Anpressdruck und führt zur gewünschten Fahreigenschaft.