Einbau von Kugellager
Auf dieser Webseite erhalten Sie eine Umbauanleitung für den Einbau eines Kugellagers in ältere Loks für eine Verbesserung der Laufeigenschaft.
Im Beispiel wurde ein Schienenzeppelin mit einem großen Scheibenkollektor und lauten Fahrgeräuschen dafür genommen. Diese fuhr ebenso erst bei hoher Fahrstufe an und fährt zu schnell, da die Untersetzung zu gering ist. Somit musste die Lok auf der Anlage immer im unteren Teillastbereich gefahren werden. Dazu wird aber ein exzellentes Anfahrverhalten bei einer niedrigeren Fahrstufe benötigt und das ist bei dieser Lok nicht gegeben.
Mit normalen Werkzeug und einen Bohrständer konnte das Problem durch eine gute Präzisionsarbeit behoben werden. Hier die Schritte für den Einbau:
Dazu benötigen Sie zwei passende Lager für die 2mm Achse worauf der Scheibenkollektor sitzt.
Diese erhalten Sie bereits für je 2,90 € bei Conrad (Art.-Nr.: 222012). Für 7,98 € erhalten Sie 10 Stück bei GHW-Modellbau, die Sie später für den Serienumbau benötigen. Nach dieser Besorgung wurde der komplette Motor ausgebaut und alle Kabel getrennt, um ihn frei bewegen zu können. Aus einem 10mm Sperrholz wurde eine kleine Platte mit einem 3mm Loch in der Mitte eine Unterlage für das Bohren gebaut. In das Loch in der Mitte wurde mit der Außenseite nach unten das Plastik-Moorschild gelegt und mit zwei Schrauben befestigt. Das Lager muss zentriert eingebaut werden, sonst würde die Achse in der alten Lagerung klemmen. Bei 3mm Lochgröße wird die unterbunden. Zudem muss das Lager rechtwinklig zur Achse stehen. Bei einem Gleitlager könnte es sich wieder verklemmen, aber nicht bei einem Kugellager, dieses hat einen höheren Toleranzraum. Anschließend wurde das Loch auf 5 mm erweitert als Sackloch. Dazu ist ein normaler Stahlbohrer mit einer kegelförmigen Bohrung ungeeignet. Mit einem normalen Bohrer, welcher abgeschliffen wurde, konnte das kegelförmige Loch rechteckig gebohrt werden. In das Sackloch stecken Sie das Lager mit geringem Druck hinein. Das Lager muss nicht befestigt werden, da auf beiden Seiten Sacklöcher sind und es nicht wegrutschen kann. Das Kugellager passt hervorragend sowohl in der Seite des Kunststoff-Motorschildes als auch an der des Alu-Motorgehäuses. Nach dem Umbau lief der Schienenzeppelin leiser und bei niedrigster Fahrstufe. Deutlich leichter läuft es auch, wenn man die Räder nochmal von Hand durchdreht. Somit ist die Aufrüstung mit Kugellagern bei einem Schienenzeppelins empfehlenswert. Der Einbau des Kugellagers erfolgt einfach in das Kunststoff-Motorschild. Hier verschleißt das Gleitlager am schnellsten. Wichtig ist vor allem der Umbau von Scheibenkollektor-Motoren.
Bei Trommelkollektor-Motoren ist der Einbau etwas problematischer, da das Kugellager mit 4 mm Durchmesser und eine 1,5 mm Achse mit einer Höhe von 2 mm aufzeigt. Zudem ist das Motoschild 2mm dick, sodass keine Sacklöcher gebohrt werden können. Dies ist jedoch weniger problematisch, da das Loch von 4 mm durchgebohrt und das Kugellager auf den Anker in das Loch gedrückt werden kann. Zum Schluss wird alles verschraubt und die Trommelkollektor-Loks laufen leichter und leiser.
Da der Umbau einen hohen Aufwand bedeutet, reicht es auch aus alle Loks mit Scheibenkollektor-Motor auf einen 5-poligen Hochleistungs-Antrieb umgebaut. Hier finden Sie eine weitere Bezugsquelle. Mit diesem Umbau fährt ebenso der Schienenzeppelin langsam und auch mit Höchstgeschwindigkeit.