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Kontaktprobleme

Kontaktprobleme

In diesem Abschnitt geht es um die Ermittlung von Ursachen für ruckartiges Fahren aufgrund von Verschmutzung und ähnlichem.

1. Reinigung der Räder

Richtig alte Güterwagen können an ihren Radkränzen dicke Ablagerungen von Oxidation und eingebrannten Ölrückständen aufweisen, die sogar dazu führen, dass keine Rückmelder ausgelöst werden. Nun ist eine Radreinigung notwendig. Sie können es mit Schleifpapier oder Lösungsmitteln versuchen oder mit einer Kleinbohrmaschine auf die Sie eine Drahtbürste stecken. Achten Sie darauf das Sie eine mittlere Geschwindigkeit einstellen und nur leichten Druck ausüben. Innerhalb von 3 Sekunden ist ein Rad fertig und sauber. Trage Sie bei diesen Arbeiten unbedingt eine Schutzbrille.

Zum Vergleich sehen Sie auf dem Bild ein linkes poliertes Rad abgebildet und rechts ein verdrecktes Rad.

Solch eine Grundreinigung ist nicht immer notwendig, denn bei leichten sichtbaren Ablagerungen reicht auch ein Lappen mit etwas Verdünnung aus. Deshalb kann zudem auf eine Radreinigungsanlage verzichtet werden.

Bei der Radreinigung kann gleich das Lager ein wenig geölt werden. Wichtig ist nur ganz wenig Öl zu nehmen, sonst verschmiert es die Schienen.

2. Zusätzlicher Massekontakt bei kleinen Loks

Ein fehlender Schleiferkontakt kann die großen Loks zum Stehen bringen. Bei kleinen Loks hingegen liegt es am fehlenden Massekontakt, wenn nur ein Haftreifen auf einer Seite aufliegt und bei der anderen Seite es zur Unterbrechung kommt.

Tritt die Unterbrechung bereist am Anfang einer Kontaktstrecke auf, kann der Diodentrick helfen. Ruckelt es jedoch auf freier Strecke, wird ein zusätzlicher Massekontakt benötigt. Nehmen Sie dazu den ersten Wagen eines Zuges und legen eine mittelstarke Litze um die Achse. Am Gehäuse der Lok oder im Inneren wird eine dünne Litze an die Masse befestigt. Danach werden beide Drähte zusammen unter dem Wagen geführt und verlötet. Eine einpolige Mikro-Steckverbindung (Siehe oben) kommt in die Leitung, damit sich der Wagen von der Lok trennen lässt. Der Draht unter dem Wagenboden ist später im Fahrtbetrieb nicht mehr zu sehen. Das Ergebnis der Aktion beim „ Glaskasten“ als Hochzeitszug oder bei der Schönheit der BR 89-70 kann sich sehen lassen, dass Fahrverhalten hat sich deutlich verbessert. Ist das vordere Drehgestell einer Dampflok unzuverlässig, ist zu empfehlen hier ebenfalls eine Verbesserung vorzunehmen.

Ein Zweileiter-Fahrer könnte damit jede Lok ausrüsten. Dabei bekommt der erste Wagen einseitig isolierte Achse, die man verdreht einbauen muss. Somit haben beide Achsen unterschiedliche Polungen. Anschließend folgt der Schritt mit den zwei Drähten die nach vorn zur Lok geführt werden und die den Kontaktärger vermindern.

3. Masseunterbrechung innerhalb der Loks

Achtung:
Nach einem langen Fahrbetrieb kann sich die Schraube am Motorblock lockern, die die Lasche hält an der die zentrale Masse (braun) liegt. Diese Lasche versorgt unter anderem die Decoder mit Spannung. Dadurch kann es vorkommen, dass im Fahrbetrieb die Lok Ruckartig stehen bleibt. Hier bringt auch ein Decoder nichts mehr. Prüfen Sie die Verbindung zwischen den Rädern, Gehäuse und Decoderkabeln und ziehen die Schraube nach.

4. Silber-Leitlack

Bei Kontaktproblemen hilft auch Silber-Leitlack von Busch bzw. Conrad. Im Beispiel wird es an einem Henschel-Wegemann-Zug von Rivarossi für Wechselstrom erläutert. Dieser hat eine schlechte Masseverbindung, sodass die Lok die Rückmelder nicht mehr richtig auslöste und sie wegen deren Schwungmasse sowieso stocken fuhr. Bei solchen Symptomen wird der Metallradreifen, die auf den Kunststoffrad liegt, mit Leitlack bestrichen. Der Lack sollte dick aufgetragen werden, um ausreichend Widerstand zu erhalten und nicht bei Kurzschlüssen wegzubrennen. Lackieren Sie die Räder über Kopf, damit der Lack nicht nach unten in die Speichen läuft und im Fahrbetrieb nun sichtbar ist. Anschließend wickelt man das Kabel wieder um die Achse und verbindet es mit der Masse.

Ein Tupfer reicht als Überbrückung aus, um mit Gleichstromrädern einen Rückmelder auszulösen. Dadurch kann ein Dreileiter-Fahrer auch Zweileiter-Waggons im Fahrbetrieb nutzen.

5. Reinigung der Schienen

Zu dem Gleisstaubsauger kann auch ein Schienenschleifwagen von LUX genutzt werden. Dieser muss vorerst an den Decoder des Gleisstaubsaugers angeschlossen werden, damit beide im Verbund im Rangiergang mit einer Güterzuglok fahren. Der Schleifer des zweiten Wagens, der nicht mehr benötigt wird, kann einfach mit Schleifpapier geklebt werden (400er Leinen). Somit werden die Punktkontakte ebenfalls gereinigt und bei einem geringen Anpressdruck kommt es nicht zum Durch-Schleifen der Punktkontakte.

Für die Reinigung der Schienen genügt ein Lappen mit Brennspiritus, Verdünnung, Aceton oder ähnliches und kann alle 6 Monate wiederholt werden. Beim Bau der Anlage sollte auch immer ein Staubsauger für den groben Dreck bereit stehen.

6. Unterbrechungen des Fahrbetriebs durch Fremdkörper

Die Punktkontakte sollten vor allem, nach dem Einschottern und Übernebeln mit Rostfarbe, gereinigt werden. Bei verdreckten Punktkontakten kann es schnell dazu kommen, dass sich die Schleifer anheben. Dabei steht der Schotterkrümel, der auf den Schwellen klebt, um Zehntelmillimeter über den Punktkontakt. Überprüfen Sie das und kratzen Sie die Schotterkrümel gegebenenfalls ab. Die Schottersteine können bei großen Bahnen auch zwischen den Schwellen liegen.

Eine andere Ursache für das Anheben eines Schleifers kann ein alter Gleisnagel mit einem dicken Kopf auf einer Schwelle sein. Diesen sollten Sie auch entfernen. Dadurch vermindert sich die Störanfälligkeit.

7. Mittelschleifer mit Loch

Bei älteren Loks befindet sich ein Mittelschleifer mit einem Loch zum Festschrauben. Jedoch fehlt diese Loch bei neueren Schleifern. Sie müssen hier den Schleifer etwas zur Seite biegen, um eine Befestigungsschraube anzubringen oder zu entfernen. Liegt ein Loch direkt über einen Punktkontakt, kann dieser bei unsauberen Nachbarkontakten weiterhin Strom führen. Die Lok bleibt stehen, weil der Punktkontakt den Schleifer nicht erreicht, auch wenn das Loch und die Einkerbung in den Schleifer-Oberfläche greifen. Dieses Problem hat Märklin bereits ausgebessert.

Kritische Loks haben meist einen sehr kurzen Schleifer. Hier kann man das Loch mit Lötzinn und Blech aus Phosphorbronze oder Messingblech schließen.

Ein Märklin-Schleifer sollte nach Standard völlig eben sein. Überprüfen Sie das mit einem Stahllineal und leuchten Sie von hinten dagegen. Falls es Unebenheiten gibt, sollten Sie sie jetzt sehen können. Der Schleifer kann nun gerade gebogen werden.

8. Den Schleifer neu besohlen

Zu diesem Thema kann man sich auch nochmal im Miba-Heft belesen. Wenn Sie Lautstärke stört, können Sie den Märklin-Schleifer mit Hilfe eines Messingblechs darunter umbauen. Ist es Ihnen aber wichtiger die Kontaktsicherheit zu verbessern, dann sollten Sie folgenden Tipp befolgen:

Auf den Schleiferschuh kommt ein dünnes Blech aus Phosphorbronze. Dieses Blech leitet den Strom besser und ist zuverlässig, auch wenn der Märklin-Schleifer durch eine isolierende Oxidschicht bedeckt ist. Das Blech mit einer Stärke von 0,2 mm gibt es bei Fohrmann (Art.-Nr.:402002). Das Material kann man ebenso für andere Anwendungen nutzen. Mit einer Schere wird ein 5mm Streifen abgeschnitten, welcher mit seinem Anfang auf das hochgebogene Ende des Schleiferschuhs gelötet wird. Der Blechstreifen wird dann um den ganzen Schuh gebogen und auf die passende Länge zugeschnitten. Das Ende des Streifens wird auf das andere Ende des Schleiferschuhs gelötet.

Wie es nicht aussehen sollte, ist im Bild unten abgebildet.

Hinweis:
Am Schuh sollte der Streifen eng anliegen und nicht verbogen sein, damit die kleine Loks nicht auf abheben und abrutschen. Am besten eignen sich bei der Arbeit der Hände oder einer großen hitzefesten Metallklammer. Mit der Klammer wird der Schleifer und der Bronzestreifen auf der Arbeitsplatte befestigt. Leider wird dieses Material nicht serienmäßig eingesetzt. Zu beachten ist auch der schnelle Verschleiß nach einer langen Laufzeit.

Die Flüsterschleifer von Roco sind im Kontaktverhalten mit Loks nicht geeignet, da diese nicht gut auf den Pickel liegen. Das ist bei dem Märklin-Schleifer wesentlich besser. Somit wurden alle Flüsterschleifer neu besohlt. Hier muss ein 0,5mm starker Streifen aus Phosphorbronze abgeschnitten werden und auf den Kunststoffschuh angebracht werden. Wegen des stärkeren Materials hält sich der Streifen am Schleifer auch ohne Löten.

9. Unterbrechung an den Weichen

Die Unterbrechungen an Weichen führt dazu das Züge mit nur kurzem Schleifer immer hängen bleiben, da die Stromversorgung der Punktkontakte einer Weiche über mehrere Schwellen unterbrochen wird. Dies wird nur teilweise durch Kunststoff-Pickel grafisch angezeigt. Die kurzen Schleifer kommen nicht über diese Punkte hinweg. Um das Problem zu beheben, wird ein Stück Draht aus einem 1,5 mm Elektrokabel in ein vorgebohrtes 1,2 mm großes Loch gedrückt und von unten mit einer Digitalstromleitung zusammengefügt. Die Schleifer kommen dadurch besser über die kritischen Stellen und erhalten ein besseres Kontaktverhältnis.

10. Einbau eines zweiten Schleifers

Fahren jedoch kleine Loks immer noch ruckartig, hilft nur noch ein zweiter Schleifer. Auch im MiWuLa in Hamburg wird diese Methode angewendet. Der erste Wagen hinter jeder Lok besitzt einen zweiten Stromabnehmer, damit dauerhaft ein sicherer Kontakt gewährleistet werden kann.

Man kann die Stromabnehmer aus den anderen Wagen nutzen, da die Wagenbeleuchtung durch den Lokdecoder versorgt wird. Diese Wagen benötigen keinen extra Schleifer, da auch ein Kabel mit Mikrostecker durch den gesamten Zug geht.

Unter den ersten Wagen hinter der T3 (kleine Lok mit kurzem Schleifer, der nicht besohlt werden kann) wird ein Schleifer angeschraubt. Der Schleifer des Wagens wird durch ein dünnes Kabel mit der Lok verbunden. Ein weiteres Kabel dient für den zusätzlichen Massekontakt. Achten Sie darauf dass der Schleifer nicht in der Mitte zwischen den Achsen liegt, sonst weicht dieser in der Kurve zur Seite aus und es kommt zum Kurzschluss. Am besten passt der Schleifer unter dem Drehgestell oder unter einer die beiden Achsen. Durch den Schleifer läuft die Achse, wodurch ein Stück Isolierband über deren Befestigungsschraube geklebt werden kann.

Quelle: http://www.moba-tipps.de/elektrik.html

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